Es ist soweit. Das neue E-Rezept löst endgültig den „rosa Zettel“, das Rezept in Papierform ab. Einige Patienten kennen es …
Wie man die Versorgung des Sonnenvitamins auch im Winter sicherstellen kann
Was macht Vitamin D im Körper?
Das Multitalent Vitamin D ist an vielen verschiedenen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt. Die bekannteste Funktion ist wohl die Beteiligung am Knochenstoffwechsel. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Knochen und unterstützt so den Knochenaufbau. Gleichzeitig verhindert es den Knochenabbau, in dem es die Bildung von Parathormon hemmt, welches Calcium aus dem Knochen freisetzt. Darüber hinaus ist Vitamin D an Stoffwechselvorgängen, an der Bildung von Proteinen, sowie die Steuerung von Genen beteiligt.
Vitamin D, das Sonnenvitamin
In den Sommermonaten bildet unser Körper das Vitamin D selbst. Daher ist Vitamin D strenggenommen eigentlich gar kein Vitamin, denn die Definition besagt, dass Vitamine vom Körper nicht selbst gebildet werden können. Um Vitamin D zu bilden benötigen wir Sonnenlicht, genauer gesagt UV-B-Strahlen. Die Eigenproduktion ist von vielen Faktoren abhängig wie geografischer Lage, Aufenthaltsdauer im Freien ohne verdeckende Kleidung, Hauttyp, Jahres- und Tageszeit. Der Aufbau eines ausreichenden Speichers an Vitamin D ist in unseren Breitengraden von März bis Oktober möglich. In dieser Zeit kann der Körper neben der akuten Bedarfsdeckung auch Vitamin-D-Reserven im Fett- und Muskelgewebe anlegen, auf die er im Winterhalbjahr zurückgreifen kann. Durch die erwähnten äußeren und individuellen Faktoren kann der Aufbau dieses Speichers jedoch erschwert werden.
Vitamin D und Ernährung
Lebensmittel mit hohem Vitamin D Gehalt
Die Ernährung trägt mit nur etwa 10 bis 20% einen relativ geringen Anteil an der Vitamin-D-Versorgung bei. Geeignete Lieferanten mit nennenswerten Mengen an Vitamin D sind fetter Seefisch, Leber und andere Innereien, Eier, Steinpilze und Champignons.
Was geschieht bei einem Vitamin D Mangel?
Durch die körpereigene Vitamin-D3-Bildung in der Haut und die Aufnahme über die Nahrung kann die benötigte Blutkonzentration aufrechterhalten werden. Von einem Vitamin-D-Mangel spricht man erst, wenn das Vitamin im Körper über einen längeren Zeitraum fehlt und im Blutbild unter bestimmte Werte fällt. Wird bei der einmaligen Untersuchung des Vitamin-D-Status ein niedriger Wert gemessen, muss dies nicht zwingend bedeuten, dass bereits klinische Symptome vorliegen beziehungsweise auftreten werden. Insbesondere auch, da der Vitamin-D-Serumspiegel starken saisonalen Schwankungen unterliegt. Erst bei einem länger andauernden Mangel steigt das Risiko für Erkrankungen wie Rachitis, Osteoporose und Osteomalazie.
Was geschieht bei einer Überdosierung?
Aber auch eine Überdosierung kann negative Folgen haben und zu erhöhten Calciumspiegeln im Körper führen, die sich unter folgenden akuten Symptomen zeigen: Übelkeit, Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit bis hin zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen. Während Vergiftungen über die körpereigene Vitamin-D3-Bildung und die natürliche Ernährung nicht erreicht werden können, sind sie durch übermäßig hohe Einnahmen von Supplementen (Nahrungsergänzungsmitteln), hochdosierten Medikamenten, einem hohen Konsum an angereicherten Lebensmitteln (oder einer Kombination der Varianten) möglich.
Wieviel Vitamin D sollte man ergänzen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat Schätzwerte für die Einnahme des Sonnenvitamins herausgegeben. Demnach sollten Kinder ab einem Jahr und Erwachsene 800 I.E. (Internationale Einheiten) pro Tag an Vitamin D3 zu sich nehmen. Hierbei muss beachtet werden, dass sich der Schätzwert auf die Situation bezieht, dass keine körpereigene Vitamin-D3-Bildung (Eigensynthese) stattfindet und die Ernährung die einzige Vitamin-D-Quelle darstellt. Da Vitamin D3 fettlöslich ist, sollten Tabletten, Kapseln oder ähnliches immer zu der fettreichsten Mahlzeit des Tages eingenommen werden.
Franziska Melzener – Apothekerin in der Staggenborg Apotheke am Koppeldamm
Jan Henning Staggenborg,